Aporien – (Les perspectives dépravées) – Die verdorbenen Perspektiven
Im Projekt »Apories« inszeniert Sabine Meier unmögliche Räume und Perspektiven, die jedoch auf den Bildern kohärent und logisch nachvollziehbar erscheinen. Diese vermeintlichen Räume werden zunächst im Atelier anhand einer transparenten Zeichnung konstruiert, die dann auf den Sucher einer Kamera gelegt wird. Anschließend werden diese Konstruktionen anhand der Zeichnung räumlich nachgebaut und mit einer analogen Kamera (ab)fotografiert. Sabine Meier retuschiert die Fotografien der Modelle nicht, um, wie sie sagt, den »Beweis« für die materielle Existenz des konstruierten Raums nicht zu verlieren.
Jedes Foto analysiert das Sichtbare, indem es sämtliche Daten einbezieht – vergleichbar mit einer Einführung in die Perspektivlehre. Gleichzeitig steht die Präsenz von Modellen oder Objekten im Gegensatz zur vermeintlichen Kohärenz des Raums und enthüllt dessen Bruchstellen.
(Text: Andy Scholz)
In der Regensburger Ausstellung FACT/FAKE sind Zeichnungen und fertig ausgearbeitete Fotografien dieser Räume zu sehen.
Sabine Meier wurde 1964 geboren. Sie studierte an der École des Beaux-Arts in Paris bei Christian Boltanski. Ihre Arbeiten wurden bereits international an ausgestellt und sind in mehreren privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten. Darunter im Fond National d’Art Contemporain, im FRAC Haute Normandie, im Goethe-Institut (Bordeaux) und MuMa (Le Havre) und Artothèque (Caen). Sie ist Preisträgerin des »Prix 50cc Air de Normandie«, der vom »Centre photographique de Normandie« und »Le point du Jour, centre d’art contemporain (Cherbourg)« verliehen wird. Sie wird von den Galerien Rupert Pfab Düsseldorf und Annie Gabrielli in Montpellier vertreten. Sie lebt und arbeitet in Le Havre.
Foto: Privat