HÖHER SCHNELLER WEITER
Eröffnung der Hauptausstellung
Kunst- und Gewerbeverein Regensburg
Regensburg
– Programmänderungen vorbehalten –
Kunst- und Gewerbeverein Regensburg
Regensburg
Museum für Photographie Braunschweig | Leitung
Braunschweig
University of Europe for Applied Sciences und freischaffende Fotografin und Videokünstlerin
Berlin und Düsseldorf
Publizist
Regensburg
Universität Regensburg, Lehrstuhl für Medienwissenschaft | Ordinarius
Regensburg
Hochschule der Medien | Studiendekan Studiengang Print Media Technologies
Stuttgart
Kerstin Hacker [Teilnahme leider abgesagt!], Cambridge School of Art, Anglia Ruskin University (GB) und Olaf Unverzart, Universität Mozarteum Salzburg (A)
Cambridge (GB), Salzburg (A)
Galerie Rupert Pfab | Galerieinhaber und Kunsthistoriker
Düsseldorf
Regensburg
Gruppenausstellung mit Arbeiten international tätiger Foto- und Kunstschaffender (Kurator: Andy Scholz) sowie mit Werken von Studierenden der Cambridge School of Art der Anglia Ruskin University (GB) und der Universität »Mozarteum« Salzburg (A).
Im Fokus der Ausstellung steht, den bedeutenden Einfluss des fotografischen Bildes, der Fotografie und der Entwicklung der fotografischen Möglichkeiten auf unseren Alltag, auf unsere Gesellschaft, auf unsere Kinder und auf die Kunst zu diskutieren.
Exklusiv für unser Festival wird Barbara Hofmann-Johnson darüber sprechen, wie sich Grenzen des fotografischen Verständnisses verändern und verschieben.
»In den Medien wird viel diskutiert über das Schul- und Hochschulsystem. Vokabeln wie output-orientiertes Lernen und Qualitätskontrolle durchziehen viele Diskurse. Auch ich habe im Kontext der Lehre in Schule und Universität die Erfahrung gemacht, dass es bei jungen Menschen eine Tendenz gibt, die Kompetenz und Nutzen an oberste Stelle setzt, nicht aber Erkenntnis und Vertiefung. „Ich lese nur, was ich fürs Studium lesen muss“ oder „Was muss ich zeichnen, damit ich eine gute Note bekomme?“
Die Haltung, die dahinter steckt, zeugt von einer Richtung, die keine Zeit verlieren möchte mit Stoff, der nicht zur Informationsbeschaffung dient. Diese Aneignung von Wissen jenseits unmittelbarer Brauchbarkeit nennen Didaktiker„Content“, der als Mittel zum Zweck des Kompetenzerwerbs betrachtet wird, ohne Zuerkennung eines eigenen Wertes. Inhalte werden addiert, anstatt sie zu verknüpfen und damit Fragen für weitere Felder zu öffnen. Die Pflicht tritt an die Stelle des eigenen Antriebs. Der Spaß am Lesen, Schreiben und Zeichnen wird behindert. Daher ist das Wort Motivation zum Big Boss der Lehre geworden. Angst vor Versagen, Leistungs- und Konkurrenzdruck durchziehen in nicht wenigen Biografien ein BA Studium in 7 Semestern an einer Hochschule. Vertiefung, Zeit und Muse sind obsolet. Das Ringen nach Techniken im Dienste der reinen Anwendung zieht sich auch durch sämtliche Bereiche der Kunst und Gestaltung.«
Katharina Mayer, März 2020
University of Europe for Applied Sciences und freischaffende Fotografin und Videokünstlerin
Berlin und Düsseldorf
Nora Klein wird über ihre zwei großen Projekte sprechen: »Mal gut, mehr schlecht.« und »Ende?«. Sie berichtet uns darüber, wie sie an solche tief in die Privatsphäre eindringenden Themen heran geht und welche Arbeitsweisen sie sich zurecht gelegt hat. Gleichzeitig denkt sie darüber nach, warum sie das überhaupt macht und was das für sie persönlich bedeutet.
Das aktuelle Projekt mit dem Arbeitstitel »Ende?« der Fotografin Nora Klein und der Autorin Sonja Hartwig setzt sich mit Tod und Sterben auseinander. Seit 2017 begleiten sie Menschen in ihrer letzten Lebensphase und wollen wissen, was sie bewegt: Was kommt auf, wenn der Tod nah ist?
Ihre Arbeit lenkt den Blick auf Alltagssituationen, die in der Öffentlichkeit kaum präsent sind. Das Festival Fotografischer Bilder zeigt einen Ausschnitt des noch entstehenden Langzeitprojekts.
»Helmut Hein ist so etwas wie eine philosophische und kritisch denkende Institution in Regensburg. Seit Jahrzehnten. Ob als Schreiber für die regionale Presse, als Moderator und Initiator einer Diskussionsreihe. Seine Texte tragen einen großen Wiedererkennungswert in sich und regen immer wieder zum Nachdenken an. Grund genug ihn auf die Bühne zu holen anlässlich unseres Festivals und ihn zu Wort kommen zu lassen.«
Andy Scholz, Juni 2020
Aufgrund ihrer technischen Eigenschaften – ihr »Dynamit der Zehntelsekunden« – hat Walter Benjamin der Photographie die Funktion einer Enthüllung des »Optisch-Unbewußten« zugesprochen. Wie die vielen schreitenden Akte eines Edward Muybridge es belegt hatten, notierte Benjamin: »Ist es schon üblich, daß einer, beispielsweise, vom Gang der Leute, sei es auch nur im groben, sich Rechenschaft gibt, so weiß er bestimmt nichts mehr von ihrer Haltung im Sekundenbruchteil des ›Ausschreitens‹. Die Photographie [...] erschließt sie ihm.«
Sowohl in Einklang mit als auch konträr zu dieser Beobachtung wird der Vortrag der Frage nachgehen, welche Strategien die per se enthüllende Photographie entwickelt hat, um sich im Gegenzug eine (oder mehrere) Dimension(en) der Verhüllung anzueignen.
Universität Regensburg, Lehrstuhl für Medienwissenschaft | Ordinarius
Regensburg
Volker Jansen wird mit uns über die Zukunft des gedruckten fotografischen Bildes sprechen.
Er gehört zum Organisationsteam des Deutschen Fotobuchpreises, der seit 2018 jährlich verliehen wird.
»Um den Preis können sich Fotografen, Textautoren, Designer, Studenten und Herausgeber von Fotobüchern bewerben. Das Prädikat "Deutscher Fotobuchpreis - Gold" ist in der Fotobranche gleichbedeutend mit "besonders wertvoll": Die Gewinnertitel zeichnen sich durch eine hohe fotografische Qualität, eine besondere fototechnische Leistung, einen herausragenden ästhetischen Gesamteindruck und eine hochwertige Buchproduktion aus. Vergeben wird die Auszeichnung in den Kategorien "Konzeptionell-künstlerischer Fotobildband", "Coffee Table Book", "Fototechnik & Fotogeschichte", "Monografie (Fotofgraf)", "Self-Publishing", "Corporate & Brand Book" und "Studentische Projekte".«
Hochschule der Medien | Studiendekan Studiengang Print Media Technologies
Stuttgart
Mit den beiden Dozenten Kerstin Hacker (Cambridge) [Teilnahme leider abgesagt!] und Olaf Unverzart (München/Salzburg) werden Andy Scholz und Martin Rosner in den Ausstellungsräumen des Kunst- und Gewerbevereins ein Gespräch über Fotografie, fotografische Bilder und das fotografische in der Arbeit mit Studierenden führen. Es könnte dabei um neue und alte Sichtweisen, um die gegenwärtigen Anforderungen und schon immer da gewesenen Herausforderungen in der Lehre gehen. Es könnte aber auch »endlos. permanent. viel. drüber. mega. mehr. gewaltig. x-fach. reich. riesig.« werden.
Kerstin Hacker [Teilnahme leider abgesagt!], Cambridge School of Art, Anglia Ruskin University (GB) und Olaf Unverzart, Universität Mozarteum Salzburg (A)
Cambridge (GB), Salzburg (A)
»Matthias Weich schreibt seine Doktorarbeit über die Vermittlung der gestalterischen Tätigkeit des Fotografierens und unterrichtet an einer Schule in Bayern. Damit trifft er mit seiner Forschung genau ins Mark unseres Festivals, das die Diskussion um die allgegenwärtigen fotografischen Bilder im Alltag als Kernthema hat. Etwas, das zunehmend wichtiger und bedeutsamer wird – nicht nur für Erwachsene. Das kristallisierte sich bereits 2017 deutlich heraus in dem Interview »Fotografie ist eine Sprache«, das ich mit Dr. Graeve Ingelmann von der Pinakothek der Moderne führte. Ein Plädoyer, dass der Umgang mit, die Wahrnehmung von und das Verständnis für fotografische Bilder bereits in der Schule beginnen muss.«
Andy Scholz, Juni 2020
Zitat aus dem Podcast »Fotografie Neu Denken« Episode #020:
»Ich glaube an die Zukunft der Galerien, denn das originale Erleben eines Kunstwerkes ist durch nichts zu ersetzen.«
Rupert Pfab wird von der Arbeit der Galerien berichten, warum sie wichtig sind als Verbindung von Kunstschaffenden zur Öffentlichkeit. Außerdem darüber, warum die Bundesregierung den Galerien 16 Millionen Euro zur Verfügung stellt und wie es den Galerien und der Kunstszene in NRW in den letzten Monaten ergangen ist und warum es auch künftig neue Festivalformate geben sollte.
»Espen Eichhöfer fotografierte tagelang an einer Berliner Straßenkreuzung. Aus den entstandenen Fotos wählte er ein Bild für eine Ausstellung aus. Auf der Aufnahme war unter anderem eine Frau in einem Leopardenmantel zu sehen, die mit zwei Tüten die Straße überquerte. Wenig später musste er das Bild aus der Ausstellung nehmen, bekam eine Unterlassungsklage und wurde auf 4500 EUR Schadenersatz verklagt.
Genau dieses Spannungsfeld passt wunderbar zu unserem Festival und der Diskussion um die Bedeutung des Mediums Fotografie, die Frage nach dem Copyright und der Wahrnehmung von fotografischen Bildern im 21. Jahrhundert.«
Andy Scholz, Juni 2020
voraussichtlich mit Prof. Dr. Bernhard Dotzler, Regensburg · Barbara Hofmann-Johnson, Braunschweig · Prof. Dr. Dipl.-Ing. Volker Jansen, Stuttgart · Dr. Rupert Pfab, Düsseldorf
Moderation: Andy Scholz & Martin Rosner