Prof. Dr. Bernhard Dotzler

Universität Regensburg, Lehrstuhl für Medienwissenschaft | Ordinarius

Regensburg

Thema

Photographie als Verhüllungs­kunst

Aufgrund ihrer technischen Eigenschaften – ihr »Dynamit der Zehntelsekunden« – hat Walter Benjamin der Photographie die Funktion einer Enthüllung des »Optisch-Unbewußten« zugesprochen. Wie die vielen schreitenden Akte eines Edward Muybridge es belegt hatten, notierte Benjamin: »Ist es schon üblich, daß einer, beispielsweise, vom Gang der Leute, sei es auch nur im groben, sich Rechenschaft gibt, so weiß er bestimmt nichts mehr von ihrer Haltung im Sekundenbruchteil des ›Ausschreitens‹. Die Photographie [...] erschließt sie ihm.«

Sowohl in Einklang mit als auch konträr zu dieser Beobachtung wird der Vortrag der Frage nachgehen, welche Strategien die per se enthüllende Photographie entwickelt hat, um sich im Gegenzug eine (oder mehrere) Dimension(en) der Verhüllung anzueignen.

Dotzler studierte Neuere deutsche Literaturgeschichte, Philosophie, Linguistik und Kulturwissenschaft in Freiburg, Siegen, Bochum und Berlin. 1995 wurde er mit der Dissertation Papiermaschinen – Versuch über Communication & Control in Literatur und Technik an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert, im Jahr 2004 folgte die Habilitation. Vor seiner Berufung auf den Lehrstuhl für Medienwissenschaft an der Universität Regensburg Ende 2004 arbeitete er als Referent in der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates, als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für deutsche Sprache und Literatur sowie Projektleiter am SFB/FK 427: „Medien und kulturelle Kommunikation“ der Universität zu Köln, als Visiting Lecturer an der University of Cambridge und als Forschungsdirektor für Literatur- und Wissenschaftsgeschichte am Zentrum für Literaturforschung Berlin. Im Winter 2010 war er Visiting Kade Professor an der University of California, 2018 Charlotte M. Craig Distinguished Visiting Professor an der Rutgers University.

(Quelle: Wikipedia)