Hauptausstellung 2017

27. Oktober 2017 bis 25. Februar 2018
Städtische Galerie im Leeren Beutel, Regensburg

»Überall und nirgendwo« – von Andy Scholz kuratierte Gemeinschaftsausstellung mit Arbeiten international tätiger Foto- und Kunstschaffender sowie mit  Werken von Studierenden der Fachhochschule Würzburg

Am 26. Oktober 2017 um 19 Uhr wird Prof. Klaus Honnef mit einem Impulsvortrag den Diskurs über »Die Allgegenwärtigkeit fotografischer Bilder« beginnen und die Ausstellung mit dem Titel »überall und nirgendwo« eröffnen.

Zwölf unterschiedliche künstlerische Positionen zeigen das Medium Fotografie in vielfältigen Facetten, aus verschiedenen Blickwinkel und mit individuellen Auffassungen. Es geht auch hier um das fotografische Bild, das zwar überall ist, aber gleichzeitig nirgendwo wirklich greifbar ist.

Die Ausstellung auf zwei Etagen umfasst zeitgenössische fotografische Auseinandersetzungen mit dem Bild und zeigt Arbeiten von Astrid Busch (Berlin/Krefeld), Christian Blau (Hamburg), Nils Klinger (Kassel), Nora Klein (Erfurt), Martin Richter (Hamburg), Kai Richter (Düsseldorf), das Künstlerinnen-Duo wenz’n’warrass (Stuttgart/Düsseldorf), Tillmann Franzen (Düsseldorf), Kerstin Hacker (Cambridge), Prof. Dieter Leistner (Würzburg), Matthias Klos (Wien), Prof. Yvonne Seidel (Nürnberg/Stuttgart).

Zu Gast in der Ausstellung sind darüber hinaus Studierende der Fachhochschule Würzburg, die Arbeiten zeigen werden, die einen Einblick in die Ausbildung einer nachrückenden Generation von Fotoschaffenden geben.

Die begleitende Ausstellung mit international tätigen Kunstschaffenden wurde kuratiert von Andy Scholz (Künstlerischer Leiter des Festivals) in Absprache mit Dr. Reiner Meyer (Leiter der Städtischen Galerie im Leeren Beutel, Regensburg).

Details zu den Arbeiten der beteiligten Künstlerinnen und Künstler von Andy Scholz:

Christian Blau

zeigt humorvolle Auszüge aus Werkkomplexen, die Gesellschafts- und Kunstkritik zum Thema haben und gern auf Foucault-Zitate verweisen. Humorvolle Gedankenspiele und Denkanstöße, die dem System Kunst einen Spiegel vorhalten.

Astrid Busch

bewegt sich auf der Grenze zwischen Malerei und Fotografie, indem sie fotografische Bilder auf Tücher, an Wände und in Ecken projiziert – und so flimmernde Bildinstallationen schafft, die an Displays, Werbetafeln und an Science-Fiction-Filme wie Blade Runner erinnern.

Tillmann Franzen,

der in Düsseldorf lebt und als Fotograf für Magazine und Konzerne weltweit unterwegs ist, wendet sich immer wieder Dingen zu, die ihm auf seinen Reisen begegnen und unsere Aufmerksamkeit herausfordern. er selber schreibt über seinen Beitrag: »Ich suche das sichtbar Verborgene an Orten.«

Kerstin Hacker,

die in Cambridge lebt und an einer privaten Hochschule in Cambridge Fotografie unterrichtet, zeigt Auszüge aus ihrer Serie »Generation Z«, in der sie sich mit der sich verändernden urbanen Lebensweise in Lusaka, der Hauptstadt von Sambia, auseinandersetzt. Hacker schreibt selber, dass »damit die von westlichen Medien gefilterte visuelle Narration Afrikas hinterfragt wird. Die Bilder tragen zu einer Diskussion der visuellen Repräsentation Afrikas bei und entwickeln ein erneuertes visuelles Engagement mit dem Kontinent, das es möglich macht vorgefasstes Wissen in Frage zu stellen.«

Nora Klein

wird Auszüge aus Ihrem Projekt über Depression und das dazugehörige Buch »Mal gut. Mehr schlecht.« zeigen, das gerade bei HatjeCantz erschien und u.a. für den Preis »Das schönste deutsche Buch« von der Stiftung Buchkunst nominiert ist. Sensibel und bildgewaltig nimmt sie sich einem Thema an, das gegenwärtiger nicht sein könnte und umso öfter von der Gesellschaft verdrängt wird.
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Nils Klinger

wird Fotografien aus seiner Serie »breathe« zeigen. Gefunden und aufgenommen wurden sie in zwischen den endlos aneinander gereihten Hochhauslabyrinthen der Megacities von China. Einer vermeintlich hoffnungsvollen, schönen, neuen und modernen Welt. Für Klinger: »Ein schmaler Grad zwischen Utopie, Dystopie oder vielleicht einfach nur der Wirklichkeit?«

Matthias Klos,

der in der Nähe von Nürnberg geboren wurde, schon lange in Wien lebt und das österreichische Staatsstipendium für Fotografie erhielt, wird eine Auseinandersetzung mit Fotografie im öffentlichen Raum präsentieren, deren Kern gar nicht mehr so öffentlich ist. Die Arbeit »Reserven im Saum« wird in einer von ihm exklusiv für die städtische Galerie angefertigten Installation zu sehen sein.
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Prof. Dieter Leistner,

der an der Fachhochschule Würzburg Fotografie unterrichtet, wird Auszüge aus seinem seit 39 Jahren weltweit laufenden Projekt von Menschen zeigen, die an Haltestellen warten.
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Studierende der Fachhochschule Würzburg, die Professor Dieter Leistner gemeinsam mit dem Künstlerischen Leiter und Kurator Andy Scholz ausgewählt hat, zeigen einen kleinen Einblick in den  Umgang mit fotografischen Bildern im Studium in Würzburg. Eine kleine Rundreise über Trucks auf deutschen Autobahnen, Polaroids, die aussehen, als hätte man sie vor Jahrzehnten gemacht, sensibel gestaltete Bücher mit Erinnerungsbildern an die Kindheit und tote von Wölfen gerissene Tiere in Island.

Kai Richter,

der Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf studierte, stellt mit Hilfe der Fotografie seine dreidimensionalen Arbeiten humorvoll und zweidimensional gern an schwer zugängliche  Plätze.
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Martin Richter

wird eine Arbeit zeigen, für die der Besucher im Ausstellungsraum oder später online gehen muss, um das seit 2015 laufende Langzeitprojekt sehen zu können.

Prof. Yvonne Seidel,

die an der Fachhochschule Nürnberg lehrt und lange für Magnum in New York arbeitete, wird Ausschnitte aus ihrem Projekt »Sky« zeigen, in der Menschen zu sehen sind, die am Frankfurter Flughafen in einem speziell dafür abgeteilten Bereich die Entscheidung abwarten müssen, nachdem sie einen Asylantrag gestellt haben.
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Heiko Tiemann

porträtiert junge Menschen mit schweren Traumata und Lernbehinderungen. Es sind keine reinen Dokumentationen. Er schreibt selber über seine Fotografien: »Die Bilder deuten vielmehr die Phantasmen der Kinder an: In Begegnungen und Dialogen ergeben sich die Konstellationen dieser Menschenbilder. Die Posen sind ursprünglich von den Kindern ausgehend und aus einem offenen Zusammenspiel entstanden.«
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wenz’n’warrass,

das Künstlerduo, bestehend aus Petra Warrass aus Düsseldorf und Julia Wenz aus Stuttgart, wird Bilder zeigen, die bisher in Archiven schlummerten und wie lose Enden erst durch den gemeinsamen neuen Blick darauf neu miteinander verknüpft werden – nicht selten mit einem Augenzwinkern.

Künstlerinnen und Künstler
Portrait - Christian Blau

Christian Blau

Portrait - Dagmar Buhr

Dagmar Buhr

Portrait - Astrid Busch

Astrid Busch

Tillmann Franzen

Portrait - Kerstin Hacker

Kerstin Hacker

Portrait - Nora Klein

Nora Klein

Portrait - Nils Klinger

Nils Klinger

Portrait - Matthias Klos

Matthias Klos

Portrait - Dieter Leistner

Dieter Leistner († 2022)

Portrait - Kai Richter

Kai Richter

Portrait - Martin Richter

Martin Richter

Portrait - Yvonne Seidel

Prof. Yvonne Seidel

Portrait - Heiko Tiemann

Heiko Tiemann

Portrait - wenz’n warrass

wenz’n warrass

Bildergalerie Ausstellungsaufbau

(Fotos: © Martin Rosner, Regensburg)